Reise durch die Welt
des Folk
Mainpost November 2012
Folk-Abend in der Disharmonie: Gitarrist Rainer, an der Violine Regine.
Abgestimmt zu „The Queen of Fairies“, einem Musikstück aus „Herr der Ringe“, eröffnete das Duo „Geige trifft Gitarre“ mit träumerischen Tönen das Folk-Konzert in der
Kulturwerkstatt Disharmonie. Von Lied zu Lied wurden die Klänge des Duos expressiver und mitreißender, das übertrug sich auch aufs Publikum. Anfangs noch zaghaft, war bald schon begeisterteres
Klatschen zu den alten schottischen Volksliedern zu hören.
Violinistin Regine und Gitarrist Deddy nahmen die Zuhörer auf eine musikalische Weltreise mit. Von Australien über die Baumwollfelder der US-amerikanischen Südstaaten bis nach Europa (Irland,
Belgien, Deutschland) führte der musikalische Trip: von bekannten Folk-Klassikern bis zu Eigeninterpretationen aktueller Popsongs etwa von Bruno Mars, Milow oder Supertramp. Rauer Gitarrensound mit
zartem Violinenklang – die Zuschauer begegneten bekannten Liedern wie „Viva la Vida“ von Coldplay in einer ungewöhnlichen Interpretation.
Mit der „Piratenmusik“ aus „Fluch der Karibik“ schafften „Geige trifft Gitarre“ eine passende Überleitung zum Trio „Der Wolf singt“. Namensgeber ist der Sänger der Band, Reiner Wolf, Markenzeichen Piratenkopftuch. Gitarre, Bass und ein Holzhocker als Schlagzeug. Sie blieben in der Welt des Folk, erfreuten das Publikum mit Interpretationen unter anderem von Bob Dylan und Peter Gabriel, oder aus „P. S. – Ich liebe dich“.
Krönender Abschluss war ein gemeinsamer Auftritt von Geige/Gitarre und der Wolfs-Combo. Zusammen zauberten die fünf lebendigen, expressiven, aber auch mitmachtauglichen Folk. Ausgelassene Stimmung im Publikum wie bei den Musikern verwandelte den kleinen Raum der Disharmonie in eine Art Irish Pub. Eine Wohnheimgruppe der Lebenshilfe war besonders angetan. Sie sorgten von Anfang an für eine lockere Atmosphäre. Für die Folk-Fans war der Abend ein besonderes Erlebnis.
Das von Mitgliedern, Leiterrunde und Vorstandschaft des Stammes der Pfadfinderschaft Sankt Georg mit Zeltplanen teilweise überdachte Gelände, das von einem Stück Stadtmauer und dem 500 Jahre altem Bibraturm begrenzt wird, passte hervorragend zu dem Thema des Abends, der ganz im Zeichen Irlands stand. Zunächst einmal stand der Auftritt von "The flying Touchmen" auf dem Programm, die mit ihrem bekannten Liedgut und ihrem abwechslungsreichen Programm für Stimmung sorgte. Ihr Repertoire reichte von Liedern aus den Stilrichtungen Rock und Pop bis hin zu Soul und deutschen Stücken, so dass für jeden Geschmack etwas dabei war. Ab 21 Uhr präsentierte die Gruppe "Whistling to the Bird" Lieder und Geschichten von der grünen Insel. Als langsam die Dämmerung einsetzte und das Gelände von Kerzenlicht beleuchtet wurde, sorgten die Klänge der traditionellen Instrumente, wie die Bodhran (Trommel), die Tinwhistle (Blechflöte) oder die Fiddle (Violine), sowie die einmal mehr und einmal weniger bekannten Melodien für eine unvergleichliche Atmosphäre, welche die Gäste aller Alterstufen gleichermaßen faszinierte. Bestimmt war das Programm der aus der Rhön stammenden Musikern von getragenen Balladen und schnellen Tänzen, deren Ursprung und Geschichte dem Publikum stets erklärt wurde.
Für das leibliche Wohl sorgten die Pfadfinder mit einem nicht alltäglichen Angebot. Neben den üblichen Grillspezialitäten boten die Jugendlichen mit Irish Stew, einem original irischem Eintopf mit Gemüse und Hammelfleisch, ein traditionelles Gericht an. Die Getränkepalette umfasste neben dem üblichen Angebot Guinness vom Fass und im Bibraturm, dem Domizil der Pfadfinder, war neben der Kaffeebar auch eine Whiskeybar untergebracht.
Zahlreiche Helfer und Gönner waren nötig, um die Veranstaltung zu ermöglichen, die bei freiem Eintritt eine kulturelle Bereicherung für die Stadt darstellte. Etwas mehr Resonanz hatte sich die Jugendorganisation allerdings erhofft .